10 Tipps um das Gedächtnis Ihres Kindes zu fördern

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Sich ohne den geliebten Terminkalender an alles zu erinnern ist nicht immer leicht. Das gilt für uns Erwachsene doch auch und gerade für unsere Kinder. Sie kennen das sicher: Man fragt den Sprößling, was heute im Kindergarten passiert ist, was es zu Essen gab oder wer heute da war und als Antwort kommen nur unbestimmte Aussagen. An sich ist dies nicht schlimm, schließlich entwickelt sich das Gehirn der Kleineren noch. Und dank Namensschildern, Labeln und anderen Etiketten können Sie Ihrem Kind im Alltag wunderbare Hilfestellungen geben - auch ohne dass es sich an alles selbst erinnern muss. Schließlich sollten Kinder auch Kinder sein dürfen und dazu gehört nun einmal auch die Sorglosigkeit des sich keine Gedanken machens. Wer jedoch trotzdem frühzeitig damit beginnen möchte, das Gedächtnis und somit die Gehirnkapazität seines Kindes zu fördern, der kann dies natürlich (zusätzlich) tun. Denn auch, wenn biologisch gesehen das Gehirn eines Kindes einfach noch etwas anders funktioniert, als das eines Erwachsenen, kann ein wenig Training nicht schaden. Dieses bereitet Kinder spielerisch und mit viel Spaß auf die Schule und das spätere Leben vor. Mit unseren Tricks und Tipps trainieren Sie das Gedächtnis Ihres Kindes, so dass Lernen und sich erinnern später automatisch leichter fällt.

1. Regelmäßiges Training und Routinen

Erinnerung fällt leichter, wenn sie geübt wird. Gerade weil, wie oben erwähnt, das Gehirn von Kindern anders funktioniert, sollten Sie nicht einfach erwarten, dass Ihr Kind sich plötzlich an alles erinnert. Helfen Sie stattdessen, indem Sie Routinen und kleine Rituale etablieren. Gewöhnen Sie sich beispielsweise an, nach dem Abendbrot gemeinsam mit Ihrem Kind zum Zähneputzen zu gehen, anschließend die Sachen für den nächsten Tag herauszulegen und erst dann eine Gute-Nacht-Geschichte auszuwählen. WIrd dies täglich wiederholt, wird es Ihrem Kind leichter fallen, sich von selbst daran zu erinnern, die Zähne zu putzen. Die Aktivität geht als Angewohnheit ins Langzeitgedächtnis über und wird automatisiert. Außerdem werden die Aktivitäten “zu Bett gehen”, “Zähne putzen” und “Sachen für morgen herauslegen” miteinander verknüpft. Wird das abendliche Ritual regelmäßig durchgeführt, bedeutet dies also, dass Ihr Kind beim Zubettgehen automatisch an die beiden anderen Aktivitäten denkt, da diese kognitiv miteinander verbunden sind.

2. Label und Etiketten als Erinnerungshilfen

Eine weitere Hilfeleistung kann es sein, Etiketten und Label zu verwenden. Diese fördern zwar nicht das Gedächtnis Ihres Kindes, Sie nehmen jedoch erstens den Stress aus dem Lernprozess und zweitens können Sie einfach als Stützräder verwendet werden. Also so lang, bis sich Ihr Kind schließlich auch ohne die Etiketten an Dinge erinnert. Malen Sie zum Beispiel gemeinsam ein Schild und hängen es an die Badezimmertür, das ans Zähneputzen erinnert. Solche Hinweisschilder sind auch toll zum Vokabeln lernen. Ein Label an die Tür, das “door” sagt oder ein Etikett zum Kleben an den Spiegel (“mirror”). Über kurz oder lang werden diese visuellen Hilfen einfach ganz von selbst ins Gedächtnis übergehen.

3. Keinen unnötigen Stress (beim Lernen) verursachen

Lernen soll Spaß machen. Dies ist vor allem für kleinere Kinder wichtig. Denn was Spaß macht, wird öfter praktiziert. Und was öfter praktiziert wird, endet meist erfolgreicher. Wer also sein Kind fördern möchte, der sollte dies ohne Stress und Druck tun. Denn Kinder sind von Natur aus lernbegierig. Wer dies verinnerlicht und den Lernprozess zu einem spannenden Abenteuer macht, der wird schnell Ergebnisse sehen. Wer stattdessen Anforderungen stellt und seinem kind so Druck macht, der kann eventuell auf seinen Anstrengungen sitzen bleiben. Mit einem frustrierten Kind und einem Gedächtnis, was sich gegen das Erinnern sträubt.

4. Fragen stellen ist erlaubt - für Eltern und Kinder

Ermutigen Sie Ihr Kind, Fragen zu stellen. Denn so lernt es aus eigenem Interesse. Hinzu kommt, dass Kinder, die Fragen stellen, es sich angewöhnen, über den Tellerrand zu schauen und Dinge kritisch zu hinterfragen. Dies gilt übrigens nicht nur für Kinder. Auch Sie können (und sollten) Fragen stellen. In Ihrem eigenen Umfeld aber auch gemeinsam mit Ihren Kindern. Fordern Sie Ihre Kinder dazu auf, Ihre Meinung zu begründen. Das hilft Ihrem Kind dabei, intensiver über eine Sache nachzudenken und trainiert die Kommunikation.

5. In Bildern sprechen oder Lieder summen

Wer sich selbst schlecht erinnern kann, der kennt diesen Trick vielleicht bereits. Unser Gehirn verbindet oft bekannte Bilder oder Melodien mit einer bestimmten Erinnerung. Ist beispielsweise ein bestimmtes Wort schwer zu lernen, dann hilft es ungemein, dieses Wort mit einem kleinen Reim, einem Rhythmus oder einem Bild in Verbindung zu bringen. Dieses wird, wie bei den Ritualen von unserem Gehirn mit dem schwierigen Wort verknüpft. Rufen wir also das eine auf, kommt auch das andere leichter. Diese Methode kann Ihrem Kind besonders gut in der ersten Zeit in der Schule oder beim Erlernen einer Fremdsprache helfen.

6. So macht Lernen Spaß

Wir haben es schon erwähnt: Wer mit Spaß lernt, der lernt besser, langfristiger und entspannter. Doch wie lernt man eigentlich mit Spaß? Keinen Druck auf Erfolg zu verspüren ist ein wichtiger Aspekt, Sie können jedoch auch ganz bewusst für den Spaßfaktor sorgen. Spielen Sie Spiele, die eine Gedächtnisleistung ankurbeln, besuchen Sie Museen oder nehmen Sie Ihr Kind auf Reisen mit, statt Wissen nur aus Büchern zu bekommen. Generell gilt: Je interaktiver und intensiver die Erfahrung, desto spannender ist es, daraus zu lernen. Stellen Sie sich das mal mit Chemie vor. Sie können eine Formel lernen, indem Sie sie in einem Buch lesen und im Kopf wiederholen. Oder Sie können Sie mit einem Experimentierkoffer für Kinder selbst ausprobieren. Ein weiterer Bonus: Wer selbst probiert, lernt nicht nur die Formel, sondern versteht auch gleich die Zusammenhänge. Das hilft beim Erinnern und führt noch viel weiter.

7. Mit Namensetiketten taucht alles wieder auf

Wer kennt das nicht? Das Kind kommt von der Kita und schon wieder ist die Jacke weg, das Stofftier verschwunden oder der Regenhut unauffindbar. Zunächst einmal: Denken Sie an Nummer 3. Stress und Ärger wird Ihrem Kind nicht dabei helfen, sich künftig besser daran zu erinnern, wo es die Sachen hingelegt hat. Sichern Sie sich stattdessen mit Namensschildern und personalisierten Etiketten ab. Meistens taucht alles wieder auf. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, wie Sie die Situation gemeinsam verbessern können. Vereinbaren Sie kleine Rituale, beispielsweise die Jacke nach der Pause immer an einem bestimmten Ort abzulegen.

8. Die richtigen Spiele

Spielerisch lernt es sich eben am Besten. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Kartenspiele sind beispielsweise eine tolle Möglichkeit, das Gedächtnis Ihres Kind spielerisch zu trainieren. Denn hier muss Ihr Kind sich gleichzeitig an die Spielregeln erinnern und an das Blatt auf seiner Hand. Zusätzlich müssen andere Spieler richtig eingeschätzt werden. Das trainiert Multitasking und macht auch noch Spaß! Doch auch Memory oder andere Spiele sind tolle Gedächtnistrainer und sollten in keinem Familienwohnzimmer fehlen.

9. Lesen hilft

Unsere Eltern haben es viel getan, wir ein bisschen und unsere Kinder immer weniger. Lesen. Bücher werden heute oft durch Screens, Fernseher, Tablet oder Smartphone ersetzt. Doch dies ist für das Gedächtnis unserer Kinder alles andere als förderlich. Denn beim Lesen (und Vorlesen) muss die Fantasie angeregt werden. Wir lesen die Worte und stellen uns die Bilder dazu vor. Diese Gehirnleistung verankert das Gelesene im Gehirn. Beim Fernsehen ist das anders. Wir nehmen passiv auf, haben weniger Gehirnleistung und fahren quasi runter. Man spricht hier vom so genannten Berieseln lassen. Für einen Abend nach einem anstrengenden Tag in Ordnung, um das Gedächtnis Ihres Kindes zu fördern jedoch kontraproduktiv. Lesen Sie Ihrem Kind lieber mal wieder etwas vor oder ermutigen Sie es, sich selbst mit einem Buch zu beschäftigen. Denn wer später viel Fantasie hat, löst schneller Probleme und ist kreativer unterwegs.

10. Der Schüler wird zum Lehrer

Die Meisterleistung kommt zum Schluss. Denn nur wer etwas wirklich verstanden hat, kann es auch anderen erklären. Das Spannende dabei: Beim Erklären und anderen zeigen lernen wir meist noch viel mehr über etwas, das wir eigentlich schon beherrschen. Fordern Sie daher Ihr Kind immer wieder dazu auf, Ihnen etwas zu erklären. Ihr Kind ist wütend? Warum ist das so? Vermutlich weiß es das zunächst selbst noch nicht so genau. Mit der Zeit wird es durch’s Erklären jedoch lernen, sich selbst zu erforschen und dies kommunikativ weiterzugeben. Doch nicht nur bei Emotionen, auch bei Mathe wirkt diese Methode wahre Wunder. Wer nämlich über ein mathematisches Problem spricht, der sieht es plötzlich von einer anderen Seite. Oftmals ergeben sich so neue Kenntnisse und Ideen, die schließlich zur Lösung führen. Lassen Sie Ihr Kind also ruhig öfter mal selbst die Lösung finden und sie Ihnen erklären. Wenn es nicht klappt, dürfen Sie natürlich nachhelfen.

Fazit

Mit diesen 10 Tricks können Sie Ihrem Kind dabei helfen, sein Gedächtnis spielerisch zu erkunden und zu verbessern. Lassen Sie sich dabei Zeit und erinnern Sie sich daran, dass Sie keinen Druck aufkommen lassen. Ihr Kind darf und soll schließlich auch einfach ein Kind sein. Mit kleinen Etiketten und Hinweisschildern, den richtigen Spielen und Aktivitäten sowie bestimmten Ritualen und Gewohnheiten helfen Sie Ihrem Kind dabei, später alles im Kopf zu behalten und keinen Terminplaner mehr zu brauchen.

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